KulturQuartier Schauspielhaus

Willkommen bei Thüringens erster Kulturgenossenschaft!

Wir sind Pioniere! Wir sind ein offener und lebendiger Kulturort mit Geschichte. Wir schaffen Räume für Begegnung, Kunst, Experimente und gesellschaftliche Debatten für uns und kommende Generationen. KOMM! Sei dabei!

Im ehemaligen Schauspielhaus Erfurt entwickeln wir einen lokal wie überregional wirkenden Ort für Kunst, Kultur- und Kreativwirtschaft: das KulturQuartier Schauspielhaus. Es entstehen neue Räume für unsere Partner, den KINOKLUB am Hirschlachufer, den Tanztheater Erfurt e.V., Radio F.R.E.I. sowie Platz für Theater, Konzerte, Ausstellungen und ein Restaurant. Wir, das sind der Verein KulturQuartier Erfurt e.V. und die aus der Vereinsarbeit heraus entstandene Genossenschaft KulturQuartier Schauspielhaus eG mit mittlerweile mehr als 900 Mitgliedern. Alle unsere Veranstaltungen und Aktivitäten setzen wir im Ehrenamt um.

Einen Eindruck vom Haus bekommt Ihr in diesem Video (2021) und mehr zum Projekt KulturQuartier Schauspielhaus in unserem Exposé (2023).

Ein ganz besonderes Highlight im neuen KulturQuartier Schauspielhaus soll The Cube werden, ein neues Element als Herzstück und Ideenwerkstatt. Durch seine besondere architektonische Gestaltung kann The Cube zudem Bühne für zeitgenössische Kunst und ein Ort des Zusammenkommens für unsere Aktiven werden. Dafür benötigen wir Unterstützung!

Die nächsten Veranstaltungen

Aktueller Monat

Weitere Veranstaltungen findet ihr hier.


KulturQuartierFestival 2024

Herzlich willkommen beim KulturQuartier-Festival 2024!

In mittlerweile guter Tradition, haben wir rund um den Kindertag ein Festival für euch organisiert. Die Zeiten der Preview sind vorbei, wir sind mitten drin im Game – der rote Baustellenpunkt auf den Plakaten und Flyern verrät es. Baubedingt können nicht alle Bereiche des Gebäudes genutzt werden, dennoch erwartet euch ein Festival voller Überraschungen und toller Acts.

Neben Konzerten, Lesungen, Partys, einem Flohmarkt und einer Fassadenprojektion mit Musik erwarten euch Veranstaltungen in Kooperation mit unseren Partner:innen Tanztheater, Kinoklub und Radio F.R.E.I. – viele davon geeignet für Jung bis Alt. Mal könnt ihr euch zurücklehnen und einfach nur genießen, mal könnt ihr selbst aktiv werden und eurer Kreativität freien Lauf lassen.

Wir möchten gar keinen Programmpunkt herausheben, vielmehr laden wir euch ein zu stöbern und euch die Veranstaltungen herauszupicken, die für euch besonders interessant sind. Und solltet ihr euch nicht entscheiden können, gibt es ja immer noch den Festivalpass – wenn ihr den bucht, erhaltet ihr Zutritt zu allen Veranstaltungen.

Hier geht es zum Programm.

Unser herzlicher Dank gilt allen Menschen und Institutionen, die dieses Festival möglich machen.

Wir freuen uns auf euch!


StadtRaumBoxen #24: UFK Benedikt Braun. NACH DEM DRITTEN REICHTS

Artist Talk: Tely Büchner und Susanne Knorr mit Benedikt Braun

In etwas weniger als einem Monat wird ein neuer Landtag in Thüringen gewählt.

Benedikt Braun, der seine Kunst selbst als Ultrafreie Kunst (UFK) bezeichnet, ist mit seinen zumeist provokativen Arbeiten zu Fragen sozialer Un/Gerechtigkeit, den prekären Lebensverhältnissen von Künstler:innen, Kapitalismuskritik in all seinen Facetten weit über Thüringen hinaus bekannt.

Wirklich zu provozieren, fällt heute in der Kunstwelt nicht leicht. Wir als Rezipient:innen sind schon einiges gewohnt. Wann stellen wir uns heute noch Fragen wie: Darf man das überhaupt? Wird hier nicht eine Grenze überschritten? Bei Benedikt Braun sind die Anspielungen selten subtil, seine Provokation trifft uns direkt. So auch bei diesem Projekt, das er bereits seit einigen Jahren immer wieder in verschiedenen Formen in der Öffentlichkeit präsentiert.

Die StadtRaumBoxen #24 zeigen schwarzes Mesh-Gewebe bedruckt mit weißer Frakturschrift und roter Unterstreichung der Aussage „nach dem Dritten Reichts“. Gemeint ist das, was zu lesen ist. Unmissverständlich.

Benedikt Braun beschreibt die Botschaft seiner Arbeit selbst wie folgt: „Der Ausdruck „nach dem Dritten Reichts“ ist ein klares und unmissverständliches Statement gegen den Nationalsozialismus und jede Form von Extremismus. Es soll daran erinnern, dass die Demokratie nicht selbstverständlich ist und ständig verteidigt und gepflegt werden muss, um ihre Werte und Freiheiten zu bewahren.“

Dabei symbolisiert das provisorische Erscheinungsbild der Installation die Fragilität und den ständigen Wandel der Demokratie. Die Holzkonstruktion, die durch das Gewebe schimmert, verstärkt diesen Eindruck und erinnert daran, dass Demokratie stets neu erarbeitet und geschützt werden muss. Das verwendete Mesh-Gewebe, das u. a. bei Bauarbeiten verwendet wird, unterstreicht die Idee eines „Umbaus“ oder einer „Rekonstruktion“, was impliziert, dass unsere gesellschaftlichen Strukturen immer wieder überprüft und verbessert werden müssen, um extremistischen Bedrohungen zu widerstehen.

Die Arbeit – ein Wortspiel – provoziert nicht nur auf der inhaltlichen Ebene der Aussage. Eine weitere Irritation löst sie durch die Verwendung der altdeutschen Schrift aus. Eine Typo, die in der Zeit des Nationalsozialismus eine Renaissance erlebte und damit historisch konnotiert ist. Dasselbe gilt für die Farbkombination von Schwarz, Rot und Weiß. Damit unterstreichen Typo und Farbe die Leserichtung der inhaltlichen Aussage, stehen ihr zugleich aber konträr gegenüber.

Die Verteilung der Worte über alle drei Kästen zwingt die Betrachter:innen, die gesamte Installation in den Blick zu nehmen, um die vollständige Botschaft zu erfassen. Dies erfordert Interaktion und Nachdenken über die Bedeutung der Aussage. Zeitgemäß wird heutzutage gern alles auf kurze, knappe und einfache Botschaften reduziert. Unsere komplexe Welt lässt sich damit aber nicht erklären. „nach dem Dritten Reichts“ provoziert im besten Falle einen Dialog – in welcher Form werden wir sehen.


Ein Blick hinter die Kulissen

Wir bedanken uns bei Nolle Fotografie für die wunderbare Dokumentation unseres Hauses!

Tipp: Wer selbst einen Blick hinter die Kulissen werfen möchte: Jeden 1. Samstag im Monat 16 und 17 Uhr gibt es Führungen durch das ehemalige Schauspielhaus. Anmeldung unter: fuehrungen@kulturquartier-erfurt.de


Es ist geschafft: Die langersehnte Genehmigung unseres Bauantrags ist da.

Damit liegt ein weiterer wichtiger Meilenstein auf unserem Weg zum KulturQuartier hinter uns, die Baugenehmigung ist die Grundlage für den weiteren Umbau des Schauspielhauses. Doch auch im vergangenen Jahr hat sich schon einiges getan: Die Entkernung hat begonnen, wir konnten wichtige Fördermittel akquirieren, haben uns deutschlandweit vernetzt und vor allem haben die zahlreichen Veranstaltungen einen Blick in die Zukunft des Hauses geben können. Wir halten Euch zu den nächsten Schritten auf dem Laufenden. Und ab Mai ist es dann endlich wieder warm genug und es geht wieder losgehen mit unserem Programm für 2024!

Fotos 1-2: KulturQuartier Schauspielhaus. Foto 3: Vielen Dank an Adrian Lächle und die Funke Mediengruppe für das Foto.