Lesung: „Warum das Kind in der Polenta kocht“ mit Julia Maronde

Szenische Lesung mit Musik nach dem gleichnamigen Roman von Aglaja Veteranyi

Musik: Marcus Ziegenrücker alias KOWSKY

Der autobiografisch geprägte Roman „Warum das Kind in der Polenta kocht“ von Aglaja Veteranyi ist ein bildgewaltiges Sprachkunstwerk, dass sich tief in das Gedächtnis gräbt. Klare architektonisch entworfene Sätze, in denen trotz aller Schwere der Geschichte, Neugier, kindliche Naivität und ungewöhnliche philosophische Sprachbilder wohnen, machen diese szenische Lesung zu einem eindrücklichen Erlebnis.

Die Autorin flieht mit ihrer Familie, allesamt Zirkusartisten, Anfang der 80iger Jahre aus dem diktatorisch regierten Rumänien in die Schweiz. Sie ist Analphabetin und findet dennoch ihren ganz eigenen, unverwechselbaren Weg, sich diese neue Sprache anzueignen. Sie wird im Laufe ihres kurzen Lebens Mitglied im PEN Club Berlin und ist Trägerin des Adelbert von Chamisso Preises.

Julia Maronde, freischaffende Schauspielerin aus Erfurt, liest, erzählt und belebt die Geschichte eines Mädchens, welches in einer rumänischen Artistenfamilie aufwächst. Die Familie flieht vor der Diktatur in Rumänien und versucht in der Schweiz eine neue Heimat zu finden. Das Mädchen balanciert zwischen der verzaubert scheinenden Welt des Zirkus und der harten Lebensrealität des Fremd und Unbehaust Seins im neuen Land. Trotz Allem meistert es den steinigen Lebensweg mit Tapferkeit und erfrischendem Humor.

Marcus Ziegenrücker alias KOWSKY, freischaffender Musiker aus Erfurt, komponierte eigens dafür einen Soundtrack, der die Tür zu einer weiteren Erzählebene öffnet und Klangräume für vielschichtige Assoziationen erschafft.

Foto © privat